Der Bismarckturm befindet sich südlich des Ballenstedter Ortsteiles Opperode auf dem Stahlsberg (270 m ü. NN).
Der Ballenstedter Oberbürgermeister regte auf der 100-Jahr-Feier der Völkerschlacht bei Leipzig, am 18. Oktober 1913, den Bau dieses Bismarckturmes an. Am 02. November 1913 wurde der Standort bestimmt und der „Arbeitsausschuss zur Errichtung eines Bismarck-Denkmals auf dem Stahlsberge bei Ballenstedt“ unter Vorsitz von Kreisdirektor Dr. Knorr gegründet. Zudem wurde der Düsseldorfer Professor Wilhelm Kreis als Architekt des Bismarckturmes gewählt, da Kreis bereits mehrere preisgekrönte Türme z.B. den Entwurf „Götterdämmerung“ erarbeitet hatte. Er konzipierte den Turm als Aussichtsturm mit Feuerschale.
Die feierliche Grundsteinlegung fand am 14. Juni 1914, kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges statt. Aufgrund des Krieges konnten die Bauarbeiten nicht ganz vollendet werden und da bis zum Jahr 1929 keine weiteren Arbeiten durchgeführt wurden, drohte der Turm zu verfallen.
Am 12. Juli 1929 wurde von Rechnungsrat Höhne, dem Vorsitzenden des Harzklub-Zweigvereins Ballenstedt, der 15 Jahre vorher auch im Arbeitsausschuss mitgewirkt hatte, ein Vorschlag von Kreisdirektor Pietscher aufgegriffen. Dieser hatte angeregt, dass der Harzklub-Zweigverein den Aussichtsturm fertig stellt und der Allgemeinheit zugänglich macht. Der ursprüngliche Entwurf wurde vom Bauleiter, dem Regierungs- und Baurat Dr. Ehrlich abgeändert und vereinfacht, so dass der Turm am 20. Mai 1931 eingeweiht werden konnte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und in der DDR-Zeit wurde der Turm dem Verfall preisgegeben und musste aufgrund von Beschädigungen in den 1960er Jahren gesperrt werden.
Nach der politischen Wende wurde der Turm in 1994/1995 mit Landesmitteln saniert und die Aussichtsplattform ist über eine Innentreppe begehbar. Für eine Turmbesteigung kann man den Schlüssel in der Touristinformation Ballenstedt ausleihen.
Von Opperode aus ist der Turm über den Rundweg um den Stahlsberg erreichbar.