Der „Schirm“ ist ein Rastplatz im NSG Burgesroth-Bruchholz zwischen Ballenstedt und dem Selketal bei Mägdesprung.
Das 620 h große Naturschutzgebiet verbindet über das Amtmanntal, welches im Schlosspark Ballenstedt beginnt, zwei Waldgebiete miteinander. Es stellt einen überwiegend bewaldeten Bereich mit verschiedenen Biotoptypen unter Schutz. In erster Linie finden sich naturnahe Laubwaldgesellschaften und ehemalige Mittelwälder mit hohem Alt- und Totholzanteil, darunter Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald, Hainsimsen-Buchenwald und Erlenwald-gesellschaften. In den Waldbereichen sind Quellbereiche und naturnahe Bachtäler zu finden.
Am Schirm treffen sich nicht zufällig sternförmig viele Wege, sondern Fürst Victor Friedrich lies im Jahr 1728 zwischen Ballenstedt und „Bremer Teich“ HWN 196 eine Jagdbahn für die damals beliebte Parforcejagd anlegen. An ausgewählten Punkten befanden sich Jagdhäuser oder überdachte Jagdansitze, welche „Schirme“ genannt wurden.
Vom Schlosspark Ballenstedt führt ein schöner Weg über das Amtmanntal, vorbei am Röhrteich über perlschnurartig aneinandergereihte Feuchtwiesen zum Sühnekreuz „Armer Heinrich“. Nach dem Sühnekreuz aus zweigt der beschilderte Weg rechts zur Stempelstelle ab.
Der Volksmund erzählt folgende Sage vom „Armen Heinrich“: Er soll zu Lebzeiten als Bettler meist zwischen den Märkten in Ballenstedt und Harzgerode unterwegs gewesen sein. Eines Tages wurde er an dieser Stelle Tod aufgefunden. In dem Futter seiner Jacke waren zur großen Überraschung viele Goldstücke eingenäht. So konnte man dem an Ort und Stelle begrabenen „Armen Heinrich“ ein Steinkreuz errichten.