Die Lutherbuche befindet sich südwestlich von Stolberg an einem Aussichtspunkt oberhalb der Stubengasse.
Luther war im Frühjahr 1525 nach Stolberg gerufen worden, um mit einer Predigt in der Sankt-Martini-Kirche die aufgebrachten Bauern und Bürger zu beruhigen, was ihm allerdings nicht gelang. Bei seinem Aufenthalt, nutzte er offenbar die Gelegenheit, mit seinem Freund Wilhelm Reiffenstein einen ausgiebigen Spaziergang auf den umliegenden Höhenzügen zu unternehmen. Bis heute lebt in Stolberg die Legende fort, Luther habe von dort die Stadt mit einem Vogel verglichen.
In der 1717 veröffentlichten Stolbergischen Kirchen- und Stadthistorie von Johann Arnold Zeitfuchs hat sich dazu folgender Eintrag überliefert: „Als ann. 1525. Freytages nach Ostern Lutherus hier gepredigt / und mit Hr. Wilhelm Reiffensteinen nachgehends auf den Berg spatziret / verglich der Doctor die Stadt gar füglich einem Vogel. Das Schloß / vermeinte er / wäre der Kopff / die 2. Gassen wären die Flügel / der Marckt der Rumpff / die Niedergasse der Schwantz.“
Der Lutherbuche und der umliegende Platz waren schon 1868 als „Lutherplatz“ bekannt und wurden in die Feierlichkeiten anlässlich des 400. Geburtstags des Reformators mit eingebunden. Die jetzige Buche trägt eine hölzerne Tafel, auf welcher der Bezug zu Luther erläutert ist.
Der besondere Reiz von Stolberg besteht in ihrem geschlossenen historischen Stadtbild im Fachwerkstil, den verwinkelten Gassen und den vielen Sehenswürdigkeiten. Um 1489 wurde einer der legendären Anführer des Bauernkrieges 1524 – 1525, Thomas Müntzer in Stolberg geboren.
Vom Marktplatz aus geht man durch das Saigerturmtor und folgt der Stubengasse zu den „Bandwegen“. Am höchsten Punkt des Oberen Bandweges steht die Lutherbuche.